So erfüllen die Verlaufsvarianten die Kriterien

So erfüllen die Verlaufsvarianten die Kriterien

Im Folgenden finden Sie zu jeder der 14 Kriterien die Informationen zu der Verlaufsvariante im historischen Flussbett sowie entlang des Goerdelerrings. Bis zum 18. März 2018 konnten Sie an dieser Stelle angeben, ob das Kriterium auf den jeweiligen Verlauf eher zutrifft oder eher nicht zutrifft. Zudem hatten wir Sie danach gefragt, welche Verlaufsvariante des Pleißemühlgrabens Ihrer Meinung nach umgesetzt werden sollte.

Mit dem Abschluss dieser zweiten Beteiligungsphase endet die Bürgerbeteiligung zu dieser Thematik. Aus den Ergebnissen der ersten und zweiten Beteiligungsphase erstellen die Moderatoren des Beteiligungsprojektes ein Meinungsbild, dass als eine Grundlage in die Stadtratsentscheidung über den zukünftigen Verlauf des Pleißemühlgrabens einfließt.

K - 1
Der Wasserlauf und angrenzende Flächen sind ansprechend gestaltet.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Der Wasserverlauf wird von grün gestalteten Ufertreppen begleitet, die sich mit natursteinverblendeten Ufermauern abwechseln. Geländerlose Uferbereiche im Bereich der grünen Ufertreppen führen bis zur Wasserlinie hinab und laden auf Uferpodesten zum Verweilen auch direkt am Wasserein. Dem Passanten bieten sich von zwei querenden Brücken aus, den abfallenden Ufertreppen sowie den Wegen beidseitig des Gewässers immer wieder neue Ausblicke auf den Verlauf des Pleißemühlgrabens.

Die mit Inseln begrünte Gewässersohle trägt zur Entwicklung einer Wasserflora und –fauna bei. Baumgruppen und Einzelbäume bilden zum Vorplatz der Hauptfeuerwache eine lockere Kulisse, die das grüne Ufer am Pleißemühlgraben räumlich markiert.

Verlauf im historischen Flussbett

Mit der Beseitigung der seit Jahrzehnten bestehenden Defizite und der Öffnung des Pleißemühlgrabens in seinem angestammten Flussbett ergeben sich im Bereich Feuerwache, Naundörfchen, IHK und künftigem Hochhaus völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. Ziel des Fördervereins Neue Ufer: Dualität aus Beibehaltung des historischen Flussverlaufs (bei weitgehender Einbeziehung der alten Ufermauern) und Gestaltung attraktiver Promenaden und moderner Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Die großzügig gestaltete Terrassenanlage an der Uferpromenade im Quartierinneren mildert die Kanalwirkung und ermöglicht die direkte Annäherung an den durchschnittlich 11 Meter breiten Fluss.

K - 2
Die Auswirkungen des Verkehrs (haupts. Lärm, weniger Feinstaub) sind reduziert.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Durch die Ausbildung eines abgetreppten Ufers entstehen trotz der Lage am Innenstadtring Freiräume, die optisch und in gewissem Maße auch akustisch die Auswirkungen des Verkehrs reduzieren. Sicherlich sind nicht die Qualitäten eines naturnahen Naherholungsgebietes zu erreichen. Wie bereits mit der Umgestaltung des Richard-Wagner-Platzes demonstriert werden konnte, wirken sich aber allein die Anwesenheit von Wasseranlagen und Großgründerart positiv auf die Aufenthaltsqualität aus, dass Menschen diesen Ort am Innenstadtring zum Verweilen nutzen. Ähnliches gilt auch für die als Liegewiese genutzte Lenné-Anlage direkt am südlichen Promenadenring.

Es ist daher nicht unbegründet, von einer vergleichbaren Wohlfühlwirkung und Verbesserung des Ist-Zustandes auszugehen, wenn der Bereich vor der Hauptfeuerwache durch Wasser und Grün aufgewertet wird. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung um eine zukunftsfähige Verkehrsstrategie für die Stadt Leipzig wird es zukünftig ein Verkehrskonzept für den Promenadenring geben. Damit wird für die Zukunft mit einer Verminderung der schädlichen Auswirkungen des Verkehrs zu rechnen sein.
Die Aufwertung des Promenadenrings durch Grün und Wasser vor der Hauptfeuerwache steht daher nicht im Widerspruch zu der zukünftig erwarteten verbesserten Verkehrslage am Ring.

Verlauf im historischen Flussbett

Bei der Revitalisierung des Flusses im historischen Flussbett werden die Emissionen des starken Verkehrs auf dem Ring durch die Baukörper von Feuerwache, IHK und Hochhaus weitgehend abgeschirmt. Mit der Aufgabe des Betriebshofes der Feuerwehr und des Parkplatzes der LWB entstehen auch im Inneren des Quartiers deutlich geringere Lärm- und Schadstoffemissionen.
Die Verdichtung des Grüns am Ring, auf dem Fleischerplatz und im Quartierinnern verbessert nicht nur das Stadtbild, sondern wirkt auch den Lärm- und Schadstoffemissionen entgegen.

K - 3
Der Wasserlauf ist für alle Bürger barrierefrei zugänglich.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Die Bereiche der Ufertreppen und Grünflächen sind geländerlos und nicht eingezäunt. Daraus ergibt sich ein hohes Maß an Zugänglichkeit und Erlebbarkeit. Darüber hinaus sollen barrierefreie Zugänge zu den Podesten an der Wasserlinie geschaffen werden.
Generell ist anzumerken, dass die geltenden Gesetze und Beschlüsse zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung die Stadt Leipzig zur barrierefreien Gestaltung von Neubauten verpflichten.

Verlauf im historischen Flussbett

Die Uferpromenade ist in den beiden Teilabschnitten zwischen Käthe-Kollwitz-Straße und Ranstädter Steinweg durchgängig und uneingeschränkt zugänglich.
Die Gestaltung der Terrassierungsebenen ist in der Planungsphase zu definieren.
Entlang der gesamten Uferpromenade sind Sitzbänke eingeordnet.
 

K - 4
Raum für Pflanzen/Bäume wird erhalten oder geschaffen.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Die vorhandene Baumreihe am Goerdelerring sowie die Bäume im Südwestbereich des ehemaligen Fleischerplatzes werden grundsätzlich erhalten.

Neue Baumpflanzungen entstehen zur Begrünung der Uferbereiche in freier Anordnung in Form von lockeren Baumgruppen und prägenden Solitärbäumen. Das Gewässerbett des Pleißemühlgrabens erhält eine Ausgestaltung, die sich mindestens an den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) orientiert. Dies ermöglicht z. B. das Anlegen von mit Wasserpflanzen versehenen Grüninseln bzw. –halbinseln und bewachsenen Uferwänden.

Verlauf im historischen Flussbett

Die komplette Erhaltung und Verdichtung der Allee am Ring stärkt das Promenadengrün.
Vor IHK und Hochhaus wird ein modern strukturierter, grüner Stadtplatz angelegt.
Die sieben Großbäume der historischen Uferpromenade auf der Südwestseite des Platzes bleiben erhalten und säumen künftig wieder den geöffneten Fluss.
Für Uferpromenade und Wohnhof wird ein Konzept zur Grüngestaltung entwickelt.
Begrünte Kiesbänke im Flussbett bieten Brutmöglichkeiten für Wasservögel.
Die Begrünung der Rückfassaden von Feuerwache und IHK beleben die Uferzone und verbessern Luft und Klima des Quartier

K - 5
Das Verhältnis Grünflächen/versiegelte Flächen ist ausgewogen.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Durch die Verlegung des Pleißemühlgrabens vor die Hauptfeuerwache entstehen beidseitig des Wasserlaufs Grünflächen. Auf der Seite der Hauptfeuerwache handelt es sich dabei um eine Teilentsiegelung der jetzigen Aufstell- und Bereitstellungsflächen vor dem Feuerwehrwachegebäude. Dies ist möglich, weil die Flächen für die Feuerwehr effizienter angeordnet werden.
Im Ergebniserhöht sich insgesamtder entsiegelte Flächenanteil am Innenstadtring.

Verlauf im historischen Flussbett

Es geht nicht um abstrakte „Ausgewogenheit“, sondern um ein kritisches Hinterfragen von Notwendigkeiten und Möglichkeiten in allen Teilbereichen. Ziel ist es, den Grünanteil dieses Stadtteils spürbar zu erhöhen.
Mit der Aufgabe des Feuerwehrhofs reduziert sich der Anteil versiegelter Flächen erheblich, ebenso mit der Anlage eines begrünten Platzes vor der IHK und dem künftigen Hochhaus.
Durch die vom Förderverein Neue Ufer vorgeschlagene Einordnung einer Kita mit Gründach (siehe Lageplan) sind geringere Wärmebelastungen und ein größerer Grünanteil im Wohnhof zu erzielen, als durch den kompakten Bau von Wohngebäuden oder gar den Bau einer Sporthalle. Dies entspricht im Übrigen auch den Orientierungen des Stadtentwicklungskonzepts.

K - 6
Die Geschichte des Ortes ist berücksichtigt.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Auf Grund der Kriegszerstörung 1943 und der nachfolgend andersweitigen Neugestaltung bzw. Grundstücksneuaufteilung des vorhandenen veränderten Umfeldes um den Pleißemühlgraben ist eine Gesamtrestauration des Gebietes „Naundörfchen“ nicht mehr herstellbar.

Die Umverlegung des Pleißemühlgrabens parallel zum Goerdelerring ist demzufolge ein stadtplanerischer Entwicklungsschritt, der die Sichtbarmachung dieses Flussabschnittes unter den veränderten Bedingungen zum Ziel hat. Im Verlaufe der Leipziger Stadtgeschichte weisen die Wasserläufe durchaus einige Veränderungen des Gewässerbettes – in der Regel aus ökonomischen Erwägungen heraus – aus, man denke z.B. an die Veränderungen des Partheverlaufs westlich des Hauptbahnhofes. Die Verlegung des Pleißemühlgrabens an den Rand des Naundörfchens ist damit auch als Teil einer stadtgeschichtlichen Entwicklungslinie zu verstehen. Der stadtgeschichtliche Zusammenhang zum Naundörfchen bleibt mit der neuen Lage am Rand des Quartiers gewahrt. Hier markiert der Pleißemühlgraben das Entré und den Übergang in das Quartier.

Darüber hinaus bietet die Umverlegung die Chance, den jetzt teilweise als Betriebsgelände der Hauptfeuerwache genutzten Fleischerplatz wieder in das Stadtbild zurückzuholen. Die Umverlegung entfaltet Synergien, die nicht nur historische Räume wiederbeleben, sondern auch zur Weiterentwicklung des öffentlichen Raumes in einer wachsenden Stadt beitragen.

Verlauf im historischen Flussbett

Respekt und Wertschätzung gegenüber der ortsspezifischen Geschichte eines der ältesten Stadtteile Leipzigs ist ein Grundelement solider und verantwortungsvoller Stadtplanung.
Nach den Kriegszerstörungen ist neben wenigen anderen überkommenen Strukturen der Fluss der lokale Hauptbezug der historischen Entwicklungs- und Ereignisgeschichte.
Der in diesem Bereich seit der Stadtgründung unveränderte Flussverlauf und die beiden historischen Brückenstellen Lessingbrücke und Naundörfchenbrücke sind für Leipzig zu bewahrende Werte.
Die historischen Ufermauern mit ihren integrierten Ufertreppen stehen unter Denkmalschutz. Bestehende Ufermauern sind denkmalgerecht zu sanieren.

K - 7
Der Wasserlauf ist im Stadtbild wahrnehmbar.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Der Pleißemühlgraben erfährt durch seinen Verlauf am hochfrequentierten Promenadenring eine hohe Wahrnehmbarkeit vor der Fassadenkulisse der Hauptfeuerwache und der IHK, eingebettet in das erweiterte Promenadengrün.

Verlauf im historischen Flussbett

Der Pleißemühlgraben ist in seinem historischen Verlauf nicht nur gut wahrnehmbar, sondern – und das ist eine neue Qualität gegenüber der Vorkriegssituation –mit der durchgehenden Uferpromenade auch uneingeschränkt erlebbar.
Dass nur der Teilabschnitt von der Käthe-Kollwitz-Straße bis zum Naundörfchen direkt am Ring liegt, ist dabei nicht das entscheidende Kriterium, da die lokale Typik des altstadtnahenVerlaufs des Pleißemühlgrabensseit jeher vom Verschwenken vor und hinter die Ringbebauung geprägt ist –siehe den Bereich am Lurgensteinsteg.
Gerade in diesem Verschwenkendes Flusses besteht das besondere urbane Spannungsmoment.

K - 8
Die Gestaltung des Wasserlaufs entspricht dem Stadtentwicklungskonzept.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Die Gestaltung des Pleißemühlgrabens als begrüntem, innerstädtischem Wasserlauf, der eine positive stadtbildprägende Wirkung entfaltet, ist städtebaulich und stadtplanerisch erwünscht.

Verlauf im historischen Flussbett

Die Gestaltung des Flusses entspricht in allen Positionen dem Stadtentwicklungskonzept.
Ausgangspunkt ist der Grundsatzbeschluss zur Öffnung der Mühlgräben durch die Stadtverordnetenversammlung (Nr.611/92) und die Bestätigung der Rahmenpläne für Pleiße- und Elstermühlgraben 1994 durch Stadtverordnetenversammlung (Nr. 35/94), wobei im Rahmenplan für die Öffnung des Pleißemühlgrabens dezidiert die Freilegung im historischen Verlauf fixiert ist.
Die Offenlegung des Pleißemühlgrabens ist maßgeblicher Bestandteil des Integrierten Gewässerkonzepts Leipzigs (IGK, RB III-1563/2004).

 

K - 9
Ein potenzieller Hochhausstandort ist berücksichtigt.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Ein Verlauf des Pleißemühlgrabens vor der Hauptfeuerwache berücksichtigt die potentielle Einordnungeines Hochhauses. Durch die Umverlegung wird die Entwicklung eines derartigen Standortes nicht verbaut.

Verlauf im historischen Flussbett

Das Planungsziel eines 100-Meter-Hochhauses wird als städtebauliche Bereicherung und Akzentuierung des Ortes uneingeschränkt anerkannt.
Der Pleißemühlgraben ist dabei ein zu respektierender Standortfaktor.
Die Durchquerung des Hochhauses mit dem offenen Flusslauf und der öffentlichen Uferpromenade bietet die besondere Chance, den Bauselbst und damit den Ort in unverwechselbarer und außergewöhnlicher Weise architektonisch und stadtgestalterisch zu prägen.
Eine solche Individualität entspräche der außerordentlichen kulturhistorischen Bedeutung des Flusses und dieses Stadtteils.

K - 10
Die Verkehrs- und Wegebeziehungen (alle Verkehrsarten und Parkplätze) sind durchdacht.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Der vorhandene Weg parallel zum Goerdelerring wird als Rad-Geh-Weg mit stadtteilverbindender Funktion erhalten. Zusätzlich entsteht eine Wegebeziehung für Fußgänger und Radfahrer auf der der Hauptfeuerwache zugewandten Uferseite als Verbindung zwischen Käthe-Kollwitz-Straße und Ranstädter Steinweg. Weiterhin ist als kurze Fußwegverbindung eine Wegebeziehung entlang der Blockrandbebauung vom Knoten Käthe-Kollwitz-Straße zum Naundörfchen vorgesehen.
Zusätzlich wird ein wasserspiegelnaher Uferweg auf der Nordwestseite des Pleißemühlgrabens zum „Erleben des Wassers“ errichtet.
Die Erschließung des Naundörfchens mittels motorisiertem Individualverkehr bleibt im jetzt vorhandenen Maße gewahrt.
Die Zu- und Abfahrten für die Feuerwehr zur Hauptfeuerwache sind über die geplanten Brückenbauwerke berücksichtigt. Über die Brücke auf Höhe der IHK wird gleichzeitig die Erschließung der IHK und des potentiellen Hochhausstandortes gewährleistet. Lage und Maße der Brücken richten sich nach den erforderlichen Schleppkurven.

Die notwendige Mindestanzahl an Parklätzen für die IHK ist vorhanden. Im Rahmen der Neuordnung und Gestaltung des Fleischerplatzes wird dies weiter planerisch ausgestaltet.
Der Stellplatzbedarf der Hauptfeuerwache ist berücksichtigt: Die Feuerwehr kann außerhalb eines Katastrophenzeitraumes die Bereitstellungsparkplätze vor dem Gebäude für ihre Mitarbeiter nutzen.

Verlauf im historischen Flussbett

Der in die Allee am Goerdelerring eingebettete Fuß- und Radweg bleibt erhalten.
Das neue Wegenetz im Quartierinneren ermöglicht in allen Richtungen gut erlebbare Durchquerungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer.
Für den ruhenden Verkehr ist aus Sicht des Fördervereins Neue Ufer der Bau einer Tiefgarage unter dem Fleischerplatz mit einem separaten Teil für die Feuerwehr sinnvoll und möglich, erst recht im Hinblick auf das geplante Hochhaus.

Stellplatzanzahl Ist-Zustand (Naundörfchen;mvor und hinter Feuerwehrwache; vor, hinter und neben IHK): ca. 240
Stellplatzanzahl der Tiefgarage bei eingeschossigem Ausbau: ca. 300

K - 11
Die Bedürfnisse der Anwohner sind berücksichtigt.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Unmittelbare Anlieger an der Westseite des Fleischerplatzes sind zwei Bürogebäude, eines zwischen Käthe-Kollwitz-Straße und Lessingstraße, das andere zwischen Lessingstraße und Naundörfchen. Letzteres erhält eine grüne Baumkante als Trennung zum Vorplatz der Hauptfeuerwache, vor ersterem wird der Pleißemühlgraben mit einer begrünten Uferseite verlaufen.
Die Bewohner des Naundörfchen-Quartiers bzw. des LWB-Blockes Ranstädter Steinweg erleben im „erweiterten“ Wohnumfeld den geöffneten Pleißemühlgrabens parallel zum Goerdelerring.

Die Anwohner erhalten mit der Neugestaltung und der attraktiven Neubebauung des Hofgeländes (z.B. mit begrünten Dächern) im Rahmen der Gesamtsanierung des Hauptfeuerwachekomplexes eine begrünte Innenhofsituation. Für die IHK wird die Andienung und der zweite Rettungsweg über den Hof gewährleistet.
Im Rahmen der Umfeldgestaltung wird der Vorplatz / Fleischerplatz aufgewertet und als attraktive Adresse am Promenadenring gestärkt.

Alle Anforderungen der Feuerwehr können am Standort weiterhin gewährleistet werden.

Verlauf im historischen Flussbett

Die Aufgabe des Feuerwehrhofs,die Freilegung des Flusses und die Gestaltung einer grünen Uferpromenade führen zu einer grundlegenden Aufwertung des Naundörfchen-Quartiers.
Ziel ist die Verbindungdes auf die Belange der Anwohner ausgerichteten Wohnhofs mit der öffentlich nutzbaren Promenadenanlage am Pleißemühlgraben.
Dazu gehören die Erweiterung des Grünanteils sowie eine moderne und differenzierte Landschaftsgestaltung, die gestalterische Überarbeitung funktionaler Bereiche (Hausmüll, Trockenplätze etc.) und die Erarbeitung eines Beleuchtungskonzepts.    
Die Quartiermitte wird durch die Einordnung einer Kita behutsam ergänzt. Deren Bausegmente sind dabei so zu entwickeln, dass die Großbäume erhalten bleiben.
In der Tiefgarage Fleischerplatz werden Stellplätze für Anwohner ausgewiesen.

K - 12
Die Anforderungen der Feuerwache sind berücksichtigt.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Der Verlauf des Pleißemühlgrabens „entlang des Goerdelerrings“ garantiert, dass der Standort alle bisherigen Funktionen zur Sicherung der Bevölkerung im Einsatz- und Katastrophenfall zur Sicherheit der Bevölkerung weiterhin gewährleisten kann.

Die Feuerwache nutzt die Hoffläche zurzeit u.a für folgende Funktionen, die teilweise besonderen Vorschriften unterliegen:
- Standort für einen Einsatzkran
- Desinfektionsanlage
- Waschanlage für Leiter und Einsatzfahrzeuge
- Anlieferzone für Wäsche
- Feuerlöscherwerkstatt
- nicht offenkundige Aufstellfläche für Polizeieinsatzfahrzeuge während Großereignissen

Daneben ist der Vorplatz der Hauptfeuerwache als notwendige Aufstell- und Breitstellungsfläche im Katastrophenschutzfall sowie als Vorbehaltsfläche für einen Hubschrauberlandeplatz zu nutzen.
Anzumerken ist, dass Mitarbeiter der Feuerwehr in mehreren Funktionen am Standort arbeiten und somit keine Einzelfunktionen ausgelagert werden können, ohne die Betriebsbereitschaft und gleichzeitig die Gesamtwirtschaftlichkeit der Branddirektion zu verschlechtern.

Der Brand- und Katastrophenschutz für die Leipziger Bürger wird auch weiterhin optimal gewährleistet. Aus Sicht des Bevölkerungsschutzes ist die Variante „Verlegung des Pleißemühlgrabens parallel zum Goerdelerring“ zu favorisieren.

Verlauf im historischen Flussbett

Die gleichzeitige Beanspruchungder Feuerwehr von Betriebshof und Vorplatz ist im Hinblick auf das Entwicklungspotential dieses exponierten Standorts von großem Nachteil.
Die Konzentration der Feuerwehrfunktionen auf Hauptwache und Vorplatz ist realisierbar.
Auf dem Vorplatz ist ein Hubschrauberlandeplatz eingeordnet und die notwendigen Ausfahrt- und Aufstellflächen sind gegeben.
Der Stellplatzbedarf für Dienst- und Privat-Kfz wird durch den separaten Teil der Tiefgarage mit unterirdischer Anbindung an die Wache gedeckt.
Kompromiss: Nur wenn sich sonstiger Funktionsbedarf nicht auf das Feuerwehr-Areal Gerhard-Ellrodt-Straße umsetzen lässt, könnte auf dem Vorplatz ein eingeschossiger Baukörper eingeordnet werden (siehe Lageplan).
Mit der Flussöffnung im historischen Verlauf entfallen die Kosten für die Verfüllung der desolaten Pleißewölbleitung auf ca. 300 Meter Länge.
Kragsteg und Ufertreppe an der Rückfront der Wache dienen den Feuerwehrleuten als Pausenaufenthalt.
 

K - 13
Die Anforderungen der IHK und anderer Anlieger sind berücksichtigt.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Die IHK befürwortet die Offenlegung parallel zum Goerdelerring, da ihr somit die Kfz-Stellflächen und die Anlieferzone im Hofbereich erhalten bleiben.
Weiterhin muss kein zweiter Rettungsweg für das Gebäude errichtet werden.

Verlauf im historischen Flussbett

Das Umfeld der IHK erfährt eine grundlegende Aufwertung.
Der Vorplatz wird zu einem modernen Stadtplatz mit hohem Grünanteil umgestaltet. Von IHK und Hochhaussollten Impulse für eine Belebung dieses Freiraums ausgehen.
Die Rückfassaden und die Uferzone der IHK erhalten eine individuelle Grüngestaltung.
Der Stellplatzbedarf der IHK wird durch die Tiefgarage Fleischerplatz gedeckt.

K - 14
Bau und Erhalt sind wirtschaftlich.
Verlauf entlang des Goerdelerrings

Die Öffnung des Pleißemühlgrabens zwischen Käthe-Kollwitz-Str. und Ranstädter Steinweg ist auf Grund von Stadtratsbeschlüssen zu realisieren (Beschlüsse der SVV Nr. 611/92 vom 17.11.1992 sowie Nr. 35/94 vom 17.08.1994, ergänzt durch IGK, RB III-1563/2004 vom 18.02.2004)

Mit dieser Aufgabe ergibt sich über die einfache Möglichkeit der Öffnung des Pleißemühlgrabens an historischer Stelle hinaus die Chance, gestalterisch das Gesamtumfeld der Feuerwache/IHK/ehem. Fleischerplatz nicht nur neu sondern herausragend umzugestalten, ohne dabei die Hauptfeuerwache mit Ihren umfangreichen Sicherungs- und Schutzaufgaben zu beeinträchtigen.

Die wirtschaftlichen Betrachtungen der Aufwendungen für die Öffnung des Pleißemühlgrabens enden nicht an der Flußbettkante, sondern schließen darüber hinaus die Auswirkungen auf die angrenzenden Funktionalgebäude (Feuerwehr, IHK), das künftige Hochhaus und die sich seit der kriegsbedingten Zerstörung des Naundörfchens und dessen Umfeld veränderte Gesamtnutzungssituation des Quartiers mit ein.

Die Variante Öffnung des Pleißemühlgrabens parallel zum Goerdeleringbesitzt u.a. folgende Vorteile:
- sie ist kürzer als die Öffnungsvariante hinter dem Hauptfeuerwachegebäude entlang
- es besteht mehr Baufreiheit
- die Zugänglichkeit für die Baustelle ist größer
- die Aufwendungen für die Wasserhaltung, d.h. die Gewährleistung des ungestörten Wasserlaufs des Pleißemühlgrabens, sind gering

Verlauf im historischen Flussbett

Für beide Verlaufsvarianten liegen derzeit keine belastbaren Kostenerhebungen vor.
Grundsätzlich ist die Freilegung des Pleißemühlgrabenskeine Kategorie unmittelbarer wirtschaftlicher Bewertbarkeit. Eine Amortisierung der Investition kann sich nur indirekt einstellen.
Die freigelegten und neugestalteten Mühlgräben sind weiche Standortfaktoren, die nachhaltig zur Aufwertung der Wohn- und Lebensverhältnisse der Stadt, zur Attraktivierung des Stadtbildes und zur Image-Förderung Leipzigs beitragen und damit etwa die Standortentscheidung von Unternehmen positiv beeinflussen können.
Je weitsichtiger und ausgereifter die Planungsideen, je qualitätvoller die eingesetzten Materialien und die bauliche Umsetzung, desto eher kann der Stadtteil um Pleißemühlgraben, Naundörfchen, Hauptfeuerwache und Hochhaus künftig in diesem Sinne wirksam werden.